Das 1. Jahrestreffen der Turner-Syndrom-Vereinigung Deutschland in Präsenz nach Corona in Bonn vom 13.5.2022 bis 15.5.2022

Am Freitag, dem 13.5.2022, konnte das Jahrestreffen der Turner-Syndrom-Vereinigung Deutschland wieder das 1. Mal in Präsenz stattfinden. Dieses Mal waren wir zu Gast in der Jugendherberge Haus Venusberg in Bonn. Nachdem am Freitag, dem 13.5.22 aus allen Ecken Deutschlands die Mitglieder angereist sind und sich nach der Anreise gestärkt hatten und ihre Zimmer bezogen hatten, startete um 19.30 Uhr dann die Mitgliederversammlung. Dort legte der neue Vorstand wie gewohnt Rechenschaft über das vergangene Jahr ab und wurde von den Mitgliedern dann entlastet. Des Weiteren stellte sich die neue kommissarische 1. Vorsitzende Katrin Stahl nochmal persönlich vor und die bisherige 3. Vorsitzende Maud Schulz stellte offiziell ihre kommissarische Nachfolgerin Sandra Banse vor. Danach konnte, wer wollte, den Abend noch mit netten Gesprächen ausklingen lassen.

Im Folgenden kann ich leider nur über die Workshops und Vorträge berichten, an denen ich teilgenommen habe. Daher sind hier nicht alle Workshops und Vorträge des Wochenendes vollständig vertreten.

Am nächsten Morgen startete der Tag für die, die Lust hatten um 7.30 Uhr schon vor dem Frühstück mit einer Frühsport-Aerobic-Einheit geleitet von Lisa Gantner, Physiotherapeutin und Kerstin Kratschmar, Krankenschwester. Danke an dieser Stelle den 4 hartgesottenen Frühaufstehern, die das mit mir durchgezogen haben!!!

Nach dem Frühstück startete dann um 9 die Vortrags- und Workshopauswahl, an der man auch nur als Tagesgast teilnehmen konnte, ohne in der Jugendherberge zu übernachten.

Dieses Jahr gab es einen sehr informativen Vortrag von Katharina Kunzler, Krankenschwester und Jennifer Thull, Erzieherin, über empfohlene Kontrolluntersuchungen nach den UTS-Leitlinien. Dieser informierte nochmal ausführlich über die in Amerika 2017 für das Ulrich Turner Syndrom festgelegten Guidelines und die daraus folgenden empfohlenen Untersuchungen, die regelmäßig erfolgen sollten. Des Weiteren informierten sie über den aktuellen Stand der Entwicklung der sogenannten Turner- Zentren, welche sich verpflichten, nach diesen Guidelines zu behandeln.

Um zwischendrin wieder vom Kopf in den Körper zurückzukommen, gab es zwischendrin ein Angebot an Lockerungsübungen von Lisa Gantner, Physiotherapeutin und Kerstin Kratschmar, Krankenschwester.

Danach gab es verschiedene Workshops. Unter anderem einen mit dem Thema: Turner-Syndrom und Weiblichkeit, sowie Partnerschaft und Selbstwertgefühl und selbstgemachter Leistungsdruck. Dieser wurde geleitet von Anna-Lena Pauers, Studentin der Psychologie und Laura Maier, Studentin der Medizin. Der Workshop startete mit einer Präsentation mit allgemeinen Informationen zum Thema Weiblichkeit und Selbstwertgefühl, sowie den überwiegend vorhandenen Schwierigkeiten, die Turner-Frauen betreffen. Diesem Vortrag schloss sich dann ein reger Austausch über die persönlichen Erlebnisse mit diesem Thema an.

Außerdem gab es von Bettina von Hanffstengel, Märchenerzählerin und Hannah Lüsebrink, Ergotherapeutin einen Parcours der Sinne. Dort ging es ganz praktisch um das Thema Wahrnehmung und es gab zu jedem der Sinne jeweils 10 Stationen, an denen man seine Sinne prüfen und schärfen konnte. Es gab Stationen zum Thema hören (bei der man blind Instrumente am Ton erkennen sollte), sehen (mit einem Puzzle oder vergrößerten Bildausschnitten, bei denen man den Gegenstand erkennen sollte), fühlen (blind über verschiedene Untergründe laufen), tasten (blind Gegenstände ertasten), schmecken und riechen und eine kleine Gleichgewichtsübung.

Danach gab es nochmals eine kleine Einheit mit Lockerungsübungen mit Lisa Gantner, Physiotherapeutin und Kerstin Kratschmar, Krankenschwester.

Darauf folgte ein weiterer Workshop von Hannah Lüsebrink, Ergotherapeutin, zu dem Thema: Wie kann Ergotherapie im Arbeits- und Berufsleben helfen, bzw. unterstützen. Hier gab Hannah sowohl allgemeine Informationen über die Möglichkeiten ergotherapeutischer Unterstützung im Arbeits- und Berufsleben, als auch individuell angepasste Tipps für persönliche Anliegen.

Zu guter Letzt gab es nach dem Abendessen noch die Möglichkeit, an einer Nachtwächterführung durch Bonn teilzunehmen. Diese war eine schöne Chance, auch etwas von Bonn zu sehen und war sehr informativ und kurzweilig. Die Führung befasste sich mit dem Bonn im Mittelalter und konzentrierte sich eher auf den Stadtkern, bzw. die Innenstadt. Dies war ein runder und wirklich schöner Abschluss des Wochenendes.

Wie gewohnt folgten am Sonntag nur noch Frühstück, Zimmer räumen und ein Abschlussplenum, bei dem es dem Orgateam sowohl darum ging eine Rückmeldung zum vergangenen Wochenende zu erhalten, als auch Anregungen und Ideen für das folgende Jahrestreffen nächstes Jahr zu sammeln.

Danach war es leider schon wieder Zeit für alle, nach und nach die Heimreise anzutreten.

(Lisa Gantner, Sulzbach am Taunus, 22.5.2022)