Forschung

UTStayHealthy Studie

München, 04.03.2022

Liebe Studienteilnehmerinnen,

Liebe Turner-Syndrom-Vereinigung Deutschland e.V.,

wir möchten uns bei Ihnen recht herzlich für Ihre Teilnahme und Unterstützung der „UTStayHealthy“ Studie bedanken. Ziel der „UTStayHealthy“ Studie war es mögliche Versorgungslücken der derzeitigen kardiologischen UTS-Versorgung in Deutschland aufzudecken. Des Weiteren hat unsere Studie den Einfluss des Bewegungs- und Ernährungsverhaltens auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen mit dem UTS untersucht. Die Studienergebnisse sollten dabei helfen die zukünftige kardiologische Versorgung von Frauen mit dem UTS in Deutschland zu verbessern. Durch Ihre Hilfe konnten wir insgesamt 132 Frauen mit dem UTS für unsere Studie gewinnen.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine gesunde Lebensführung sind das A und O!

Wie Sie sicher wissen, geht das UTS mit einem erhöhten Herzkreislaufrisiko einher. Neben angeborenen Herzfehlern und Veränderungen der Hauptschlagader, weisen UTS Mädchen und Frauen häufiger einen Bluthochdruck, Übergewicht, Zucker- sowie Fettstoffwechselstörungen auf. Ihre kardiologischen und endokrinologischen Vorsorgeuntersuchungen dienen dazu, Risikofaktoren in einem frühen Stadium zu detektieren und somit krankhafter Veränderungen des Herzkreislaufsystems entgegenzuwirken. Dies beinhaltet für alle UTS Frauen beispielsweise eine jährliche Blutdruckmessung, eine jährliche Bestimmung der Blutfettwerte und des Blutzuckers, eine jährliche Messung des Körpergewichts sowie eine regelmäßige Bildgebung des Herzens.

Welche Versorgungslücken konnte die UTStayHealthy Studie aufzeigen?

Im Rahmen unserer Studie konnten wir aufzeigen, dass die derzeitige kardiologische Versorgung von Frauen mit dem UTS leider unzureichend ist: Nur 60% der Teilnehmerinnen erhielten eine Bildgebung des Herzens, die den international empfohlenen Zeitintervallen entsprach. Lediglich 55% der Teilnehmerinnen gaben an, in regelmäßiger kardiologischer Versorgung zu sein. Zudem gaben über die Hälfte der Frauen an, dass sie sich durch Ihren behandelnden Arzt nicht gut über die Herzkreislaufrisiken des UTS informiert fühlten.

Wie wirkt sich das Bewegungs- und Ernährungsverhalten auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen mit dem UTS aus?

Hierbei konnten wir aufzeigen, dass Frauen, die in ihrer Freizeit weniger als 2,5 Stunden pro Woche moderaten Ausdauersport betreiben, signifikant häufiger einen Bluthochdruck aufweisen. Positiv hervorzuheben ist, dass Frauen, die sich nach der Mediterranen Kost ernährten, weniger häufig zu Fettstoffwechselstörungen tendierten.

Wie die Ergebnisse unserer Studie nahelegen, profitieren Frauen mit dem UTS also maßgeblich durch regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung. Falls Sie hierbei Unterstützung benötigen, empfehlen wir Ihnen eine Ernährungsberatung bzw. eine sportmedizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Ihr UTS-Spezialist wird Ihnen hierbei zur Hilfe stehen.



Fragen Sie noch heute Ihren UTS-Spezialisten, wann Ihr nächster Check-Up erfolgen sollte! Für UTS-Mädchen und –Frauen aus dem Großraum München bieten wir kardiovaskuläre Check-Ups in unserer Hochschulambulanz an (Telefonische Terminvereinbarung unter: 089 4400 73941/2).



Bei weiteren Fragen zu unserer Studie, können Sie uns wie folgt erreichen:

E-Mail: UTStayHealthy@med.uni-muenchen.de

Tel.: +49 1525 484 7627



Mit freundlichen Grüßen







Dr. med. Felix Oberhoffer

Studienleiter

Abt. Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin

Klinikum der Universität München

Prof. Dr. med. Nikolaus Haas

Chefarzt

Abt. Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin

Klinikum der Universität München